Mittwoch, 18. März 2009

"Spiegel-Online" unterstützt antichristliche Kampagne

Mehr und mehr schießt man sich im Hause "Spiegel" gegen den christlichen Glauben ein. Beinahe mehrmals täglich werden antichristliche Artikel veröffentlicht. Offenbar sieht der "Spiegel" inzwischen überall fundamentale "Taliban-Christen" die von einem antisemitischen und rechtsradikalen DEUTSCHEN Papst als FÜHRER in ihrer "ewig gestrigen" Haltung bestätigt werden. Man gewinnt nach übermäßigen "Spiegel-Konsum" allmählich den Eindruck, eine neue Inquisition stehe unmittelbar bevor und der "Spiegel" sei das Sprachrohr für das letzte verbliebene Bollwerk der "Brights" im Kampf gegen einen neuen "christlichen" Kreuzzug und der damit einhergehenden Versklavung der Menschheit.

In ihrem heute veröffentlichten Artikel macht "Spiegel-Online" zunächst unterschwellig, am Ende sogar völlig offen Werbung für die antichristliche/antireligiöse "Buskampagne" (www.buskampagne.de). Wer steckt eigentlich hinter dieser Aktion? Auffällig ist, dass innerhalb dieses Artikels gleich auf mehrere weitere Artikel zum "Darwinjahr" mit den Themen Kreationismus und Darwinismus verlinkt wird. Auch eine "Umfrage" befindet sich auf dieser Seite, ob auf Bussen in deutschen Städten atheistische Werbung zugelassen werden sollte. Von den 2374 z. Zt. abgegebenen Stimmen sprechen sich 74,3% eindeutig für diese "Werbung" aus.

Auf der zum Artikel gehörenden "Fotostrecke" finden sich hauptsächlich Abbildungen antichristlicher Werbebanner dieser "Buskampagne". Auch Fotos einer christlichen "Gegenaktion" zu dieser Kampagne finden sich darunter, allerdings in spanischer Sprache. Klickt man ein wenig weiter, findet sich auch eine Abbildung des antichristlichen Evolutionsbiologen Richard Dawkins, welcher unter wissenschaftlichem Deckmantel atheistische Pamphlete wie "Der Gotteswahn" verfasst hat und diese "Buskampagne" in Großbritannien unterstützt. Dawkins selbst ist prominentes Mitglied der obskuren Vereinigung "The Brights". Damit auch jeder darauf aufmerksam wird, verlinkt "Spiegel-Online" gleich auf eine deutschsprachige Seite der "Brights".
Auf den Infoseiten der "Buskampagne", welche der deutsche Ableger der britischen Atheist Bus Campaign ist, findet sich als "Unterstützer" gleich an erster Stelle die "Giordano Bruno Stiftung", widerum ein deutscher Ableger der "Brights". Dr. Michael Schmidt-Salomon, Verfasser des wegen latenten antisemitismus in Verruf geratenen "Ferkelbuchs", welches an deutsche Schüler hätte verteilt werden sollen, ist Vorstandssprecher der "Giordano Bruno Stiftung" und zugleich auch prominentes Mitglied der "Brights".


Sonntag, 15. März 2009

War Jesus ein "Arier"?

20.500! Sucht man über Google nach den Begriffen „Jesus“ und „Arier“, erhält man momentan sage und schreibe ungefähr 20.500 Fundstellen. Ein Großteil davon sogar mit äußerst bedenklichen Inhalt. Scheinbar biblisch begründet findet man auf diesen Seiten gefährliche Aussagen über die „wahren“ Hintergründe des Christentums.
Jahwe, der Judengott, stellt sich in seinem Gesetz-Buch (Bibel, AT) als ein Gott dar, der seine Israeliten zu Völkermord (1Samuel 15:3), zu Brudermord (Exodus 32:27-28), zu Kannibalismus (Leviticus 26:29), zu Raub und Diebstahl (Exodus 3:22), zur Sklavenhaltung (Leviticus 25:44-46), zur Diskriminierung von Frauen, zur Verachtung von Kindern (Leviticus 27:2-8), zu Geld- und Raffgier (Exodus 25:3, 33:5) und zu Tierquälerei (Exodus 29:36) anhält. Jahwe ist ein eifersüchtiger Gott (Exodus 20:5), der nicht nur alle Völker hasst, sondern sogar seine eigene Juden (Exodus 33:20).
Ein solcher Herrscher kann nicht der Gott des ewigen Guten der Schöpfung sein. Deshalb nennt ihn Jesus Christus auch den Satan, den Gegenspieler des Guten. Und die Anhänger Jahwes bezeichnet Jesus als "die Kinder des Teufels" (Johannes 8,43). [--> Link]
Stimmt das? Hat Jesus wirklich „Anhänger Jahwes“ als „Kinder des Teufels bezeichnet? Was finden wir wirklich an dieser Bibelstelle?
38 Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. 39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun; 40 jetzt aber suchet ihr mich zu töten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. 41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. 42 Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. 43 Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. 44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Johannes 8, 38-44 [-->Link]
Betrachten wir diesen Text nun im Zusammenhang, wird der Sinn schnell klar: Jesus bezeichnet auf keinem Fall Jahwe als den Satan. Jesus offenbart sich hier als der wahre Sohn Jahwes, bezeichnet die Pharisäer jedoch als „Kinder des Teufels“, weil sie von der Lehre ihres Stammvaters Abraham und damit vom Gesetz Jahwes abgewichen sind.

Hält Jahwe sein Volk zum Kannibalismus an?
27 Und wenn ihr bei alledem mir nicht gehorchet und mir entgegen wandelt, 28 so werde auch ich euch entgegen wandeln im Grimm, und werde euch siebenfach züchtigen wegen eurer Sünden. 29 Und ihr werdet das Fleisch eurer Söhne essen, und das Fleisch eurer Töchter werdet ihr essen. 30 Und ich werde eure Höhen vertilgen und eure Sonnensäulen ausrotten und werde eure Leichname auf die Leichname eurer Götzen werfen, und meine Seele wird euch verabscheuen. 31 Und ich werde eure Städte zur Öde machen und eure Heiligtümer verwüsten...
3. Mose 26, 27-31a [→ Link]
Auch hier wird schnell klar, dass es um etwas völlig anderes geht. Hier warnt Gott sein Volk davor, seine Gebote zu verwerfen und Götzen zu dienen. Dies schließt natürlich auch die „arischen“ bzw. germanischen Gottheiten ein, die zu dieser Zeit dort aber sicherlich unbekannt waren. In der Tat musste das israelitische Volk in seiner Geschichte viel erleiden, wenn es fremden Göttern diente oder auf sich auf fremde Völker verlassen hat. Wenn israelitische Städte von fremden Heeren eingeschlossen und belagert waren, ist es durchaus vorstellbar, dass es zu derart schrecklichen Vorkommnissen wie Kannibalismus kam. Berichte über Kannibalismus gibt es auch aus dem 2. Weltkrieg von überlebenden der deutschen Wehrmacht. „Arier“ bilden hier keine Ausnahme.

War Jesus kein Jude?

Doch damit nicht genug: Da Joseph, der ja vom Stamm Juda abstammte, nur der Stiefvater von Jesus war, wird sogar behauptet, Jesus wäre gar kein Jude gewesen:
Und seine Mutter war eine (vermutlich gallische) Galliläerin. Aber er war eh “ganz der Vater”. Und das war definitiv nicht Jahwe, den er als den “Vater” der Juden ansieht. Nicht seinen! Damit dürfte klar sein, daß er sich selbst nicht als Juden verstanden hat.

Jesus war ein Arier. Seine Mutter war Gallierin. Diese Judenapostel haben seine Weisen arischen Worte aus dem Neuen Testament damit verschandelt, daß sie das Alte Testament, die Schrift der Juden, der Bibel hinzugefügt hat. Luther hat das im 16. Jahrhundert herausgefunden. Protestanten lehnen das Alte Testament deswegen ab. [→ Link ]
Fehlende ortographische, geschichtliche und geographische Kenntnise machen aus der Galiläerin Maria schnell eine Gallierin. Wenn dann noch „Namenschristen“ die Bibel, ihre eigene Glaubensgrundlage, nicht mehr kennen, kann derart gefährliches Gedankengut Einzug in die großen Volkskirchen halten und zur Bildung fehlgeleiteter Sekten wie dem "Ku-Klux-Klan" führen. Wer daher wissen will, wer Jesus aus christlicher Sicht wirklich war und ist, dem empfehle ich folgenden Text:

Wer ist Jesus; PDF [→ Link]

Freitag, 13. März 2009

Der Winnenden-Hoax

Ein Jugendlicher „Spaßvogel“, eine anonym zugängliche Chat-Seite und ein Grafikprogramm. Das sind die Zutaten, um politische und gesellschaftliche Diskussionen auszulösen. Wenn die daraus scheinbar gewonnene „Erkenntnis“ durch Polizei, Spitzenpolitiker und letztendlich von den Medien großflächig verbreitet wird, ist das Chaos perfekt.
Innenminister Heribert Rech (CDU) sagte auf der Pressekonferenz, K. habe in der Nacht zu Mittwoch um 2.45 Uhr eine Botschaft auf krautchan.net platziert: "Ich werde morgen Früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen", stehe dort in einem Eintrag. Ermittler hätten auch entsprechende Daten auf dem PC des Amokläufers gefunden, fügte der CDU-Politiker nach der Pressekonferenz hinzu. [--> Link]
Unter obigen Link war gestern auf „Spiegel-Online“ noch nicht der eben zitierte Text, sondern die Sensationsmeldung zu lesen, dass der Amokläufer von Winnenden seine Tat nur wenige Stunden vorher in einem Chatroom gegenüber einen Chatpartner namens „Bernd“ angekündigt hatte. Der Vater dieses angeblich aus Bayern stammenden Chatpartner "Bernd" habe angeblich bei der Polizei diese Meldung gemacht, nachdem dieser von seinem Sohn über den angeblichen Inhalt des Chats informiert worden war. Bemerkenswert ist, dass man im Hause von „Spiegel-Online“ kurzerhand die gestrige Originalnachricht „berichtigt“ hat:
Anmerkung der Redaktion: Eine frühere Version dieses Artikels hatte als Überschrift ein Zitat aus einem angeblichen Internet-Forumbeitrag von Tim K.: "Ich werde morgen früh mal so richtig gepflegt grillen". Diesen und weitere Sätze hatte der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech bei einer Pressekonferenz am Donnerstagmittag veröffentlicht, SPIEGEL ONLINE übernahm sie. Tatsächlich wurde inzwischen von der Polizei dementiert, dass der Forumsbeitrag auf den Amokläufer zurückzuführen ist; vermutlich handelt es sich um eine Fälschung. SPIEGEL ONLINE hat deshalb diesen Artikel korrigiert und den Vorgang in einem eigenen Text thematisiert...
Ist das der wahre „Qualitätsjournalismus“, indem ehemals verbreitete falsche Nachrichten nachträglich geändert werden, wenn sie unbequem zu werden drohen? Nur gut, dass neben dem Internet und dem noch einfacher zu manipulierenden Medium Rundfunk immer noch die „gute, alte“ gedruckte Tageszeitung existiert, die inzwischen leider mangels Aktualität mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Was einmal gedruckt wurde, bleibt gedruckt.

Bei „Blick.ch“ bleibt man diesbezüglich derzeit wenigstens ehrlich, und so ist momentan noch die unbearbeitete Meldung von gestern zugänglich:
«Scheisse Bernd, es reicht mir», hatte Tim in der Nacht zuvor einem Chat-Kollegen geschrieben. «Ich habe dieses Lotterleben satt, immer das selbe – alle lachen mich aus», klagte er. Und fuhr fort: «Ich meine es ernst, Bernd – ich habe Waffen hier.» Dann wurde er noch deutlicher: «Ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen.»

Doch der Chat-Kollege aus Bayern nahm Tim nicht ernst. Und die Drohung verhallte im Internet. Der Vater von Tims Chat-Kollege meldete sich gestern erst nach der Tat bei der Polizei. [--> Link]
Während man bei „Spiegel-Online“ gestern wenigstens in dem inzwischen nicht mehr zugänglichen Artikel erwähnte, dass der Chat-Name „Bernd“ auf der betreffenden Internetseite lediglich ein Standardname für jeden anonymen Chat-Teilnehmer ist (normalerweise befinden sich dort ständig zahlreiche „Bernds“ untereinander im Gespräch), ließen die meisten anderen Medien ihre Konsumenten darüber im Dunkeln, ja man konzentrierte sich sogar teilweise auf die Suche nach diesen mysteriösen „Bernd“.

Da angeblich die Polizei auf dem Computer des Amokläufers „eindeutige Hinweise“ für die Authentizität gefunden haben soll, blieb lange Zeit unbeachtet, was auf der betreffenden Chat-Seite „krautchan.net“ veröffentlicht wurde:
Qualitätsjournalismus

Leider wird unser winziger Server mit dem momentanen Ansturm nicht fertig. Es gibt allerdings auch gar nichts zu sehen, da die deutsche Presse sich bedauerlicherweise (vermutlich nicht zum ersten Mal) von einer Fälschung hat täuschen lassen.

Hier wurde kein Amoklauf angekündigt, es gibt hier nur Leute, die mit Photoshop umgehen können. Scheinbar ist recherchieren heutzutage uncool. Schlimm genug, bei Wikipedia abzuschreiben, aber hier? Grundgütiger.
Was man übrigens auf dem PC des Täters gefunden haben will, wissen wir nicht. Vielleicht hat er die Site mal besucht, den durch die Presse gegangenen Beitrag hat er jedenfalls nicht verfasst, denn der hat nie existiert.

(Hier ist ein Screenshot des ziemlich unspektakulären Originals, das absolut nichts mit Amokläufen zu tun hat.) [--> Link]

Wie dem auch sei, wir sind offline, bis der Traffic sich normalisiert hat.
Wer uns immer noch nicht glaubt, kann mal in den Google Cache schauen, und die Post-ID vergleichen. [--> Link]

[--> Link]
Was bleibt, ist die Frage, ob hier absichtlich Sensationsmeldungen von Seiten der Politik, Polizei und den Medien erzeugt wurden, oder ob man an den betreffenden Stellen einfach zu inkompetent ist, eine Suchmaschine richtig zu bedienen bzw. die Funktionsweise eines simplen Chats zu verstehen. Auf breiter Front betreiben die Medien nun Schadensbegrenzung und schieben „Ermittlern“ bzw. dem baden-württembergischen Innenminister Rech den schwarzen Peter zu:
Der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech präsentierte die mutmaßliche Falschinformation am Donnerstagmittag auf einer weltweit beachteten Pressekonferenz als belastbares Indiz für das Motiv des Massenmörders. Der CDU-Politiker erzählte, der Hinweis auf den Forumseintrag auf Krautchan sei am Mittwochabend vom Vater eines 17-Jährigen aus Bayern gekommen. Der Sohn habe den Hinweis im Forum gesehen, erst gar nicht ernst genommen - aber nach dem Massaker in Winnenden die Information doch weitergegeben. Rech las den Eintrag wörtlich vor.

Am Abend erreichten SPIEGEL ONLINE Informationen, dass sich auf dem Computer des Amokläufers keinerlei Hinweise darauf befanden, dass K. jemals auf der Seite Krautchan war. Ein Waiblinger Polizeisprecher bestätigte dann, Rechs Annahmen hätten sich als falsch herausgestellt. Es gebe derzeit keinen Beweis, dass Tim K. den Forumseintrag selbst verfasst hat. [--> Link]
Nicht beantwortet wird die Frage, weshalb „Spiegel-Online“ nicht schon gestern Abend, sondern erst heute die „Notbremse“ zog und dabei sogar alte Nachrichten, wie oben erwähnt, nachträglich „abänderte“. Jedenfalls ist in diesem ganzen Durcheinander momentan noch nicht ersichtlich, ob die Fehlinformation ursprünglich von der Polizei oder von Innenminister Rech verbreitet wurde. Währenddessen wetzt die Opposition in Baden Württemberg bereits die Messer, um diese Panne für sich auszuschlachten:
SPD kritisiert Innenminister Rech wegen Fehlinformation

Er wollte einen Ermittlungserfolg präsentieren, jetzt steht Baden-Württembergs Innenminister Rech in der Kritik: Der Täter von Winnenden hat seine Tat offenbar doch nicht im Internet angekündigt, das angebliche Beweisbild war wohl gefälscht. Eine peinliche Panne, heißt es in der Südwest-SPD. [--> Link]
Wer bei diesem Medienrummel jedenfalls ganz sicher auf der Strecke bleiben wird, sind die Betroffenen und die Angehörigen der Opfer dieses schrecklichen Amoklaufs.

Mittwoch, 11. März 2009

Amoklauf von Winnenden

Zum heute Vormittag geschehenen schrecklichen Amoklauf in Winnenden wurde in den Medien inzwischen eigentlich schon alles gesagt. Sogar mehr als alles. Deshalb kann man an diesem traurigen Beispiel wieder einmal lernen, wie die Presse funktioniert. Offenbar kommt es weniger darauf an, die Wahrheit zu berichten, sondern hauptsächlich darauf, der Erste zu sein. Es werden wie beim Spiel "Schiffe versenken" Spekulationen zur neuesten Erkenntnis erhoben und wer die meisten Zufallstreffer gelandet hat, ist der Sieger.

Der Stern berichtete z. B. über den Amokläufer Tim K.:
In der Schule war er nie besonders gut. Insbesondere in Mathe hat er immer schlechte Noten bekommen und war sehr sauer auf den Lehrer. Aber gedroht hat er dem Lehrer nie. Überhaupt war Tim kein gewalttätiger Typ. Er war nie aggressiv und hat meines Wissens nach auch keine Gewalt-Computerspiele gespielt. Über seine Hobbys weiß ich nichts. Sein Musikgeschmack war aber sehr ausgefallen: Im Musikunterricht kam mal raus, dass er sich für Klassik interessiert und Opern hört. [--> Link]
Das klingt nun so gar nicht nach dem typischen Ego-Shooter süchtigen, Splatter-Movie sammelnden und Metal-Musik hörenden potentiellen Amokläufer. Natürlich kann das so nicht im Raum stehen bleiben, und deshalb halten die "Bild" bzw. "Chip.de" und der Radiosender "Antenne Bayern" mit dem totalen Gegenteil dagegen:
Ein ehemaliger Mitschüler gegenüber BILD.de: „Er war saumäßig schlecht, alle nannten ihn Loser. Seine Freundin hatte gerade mit ihm Schluss gemacht.“
...
Mario H., ein weiterer Klassenkamerad: „Er hat immer mit Geld um sich geworfen, um Freunde zu bekommen.“ Jedoch: „Er hat wenig Freunde gehabt.“ Was Tim gern spielte? Ballerspiele. Was er gern sah? Horrorfilme. [--> Link]
+++
...vermeldet der Radiosender Antenne Bayern, dass der Täter leidenschaftlich Ego-Shooter gespielt habe.
Ein ehemaliger Klassenkamerad von Tim K. beschrieb den Täter im Interview als Waffen-Fan, der einen großen Teil seiner Freizeit mit Computerspielen verbrachte. Auch die Horrorfilm-Sammlung des Täters wird als Erklärungsversuch für die schreckliche Tat genannt. [--> Link]

Nach so viel Widersprüchlichkeit bleibt zu hoffen, dass schon bald die Wahrheit über die Hintergründe dieser grausamen Tat ans Licht kommen wird, und nicht die "Wahrheit" der Politik bzw. Medien. Letztere versuchen von ihrer reißerischen Berichterstattung auf den noch jungen "Jedermann-Journalismus" durch Blogs abzulenken, welcher mittlerweile leider größtenteils ähnlich funktioniert, wie einst der mittelalterliche Tratsch am Dorfbrunnen. Aber was halten die Profis der großen Flächenmedien dagegen? Bisher offenbar nichts. Im Gegenteil: man zitiert ungeniert und ungeprüft nicht bewiesene Behauptungen aus Blogs und vor allem aus dem noch jungen Micro-Blog-Dienst "Twitter", welcher in Deutschland durch diesen Amoklauf wohl den Durchbruch auf breiter Front geschafft haben dürfte. [--> Link]

Freitag, 6. März 2009

Evolutionsstreit trägt eigenartige Früchte

An der durch den Vatikan veranstalteten seit 3. bis noch zum 7. März dieses Jahres andauernden Konferenz „biologische Evolution: Fakten und Theorien“ sollte die Evolutionstheorie im Rückblick auf ihre 150-jährige Geschichte kritisch bewertet werden.

Das dem Kreationismus nahestehende „Discovery Institute“ wirft nun aber dem Vatikan vor, bei der Auswahl der zugelassenen Redner zu sehr vom Hauptsponsor, der dem Humanismus nahestehenden „John Templeton Foundation“ beeinflusst worden zu sein. In der Tat wurden Vertreter des „Intelligent Design“ nicht zugelassen:
"Wir glauben, dass Intelligent Design weder ein wissenschaftlicher Standpunkt, noch ein theologischer oder ein philosophischer ist", sagte Marc Leclerc, Konferenzdirektor und Professor für Philosophie an der Gregorianischen Universität. "Das macht einen Dialog sehr schwierig, vielleicht sogar unmöglich." Leclerc wies den Vorwurf zurück, dass die Entscheidung, das Discovery Institute nicht einzuladen, etwas mit der Förderung durch die Templeton Foundation zu tun gehabt habe. [--> Link (Spiegel-Online)]
An dieser Stelle ist bemerkenswert, dass muslimische Kreationisten an dieser Vatikanveranstaltung anwesend waren. Was diese Begebenheit besonders kurios erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass man die Forderung nach Vorlage wissenschaftlicher Beweise für die Makroevolution durch den muslimischen Kreationisten Oktar Babuna höchst unwissenschaftlich abwürgte:
Auch Vertreter islamischer kreationistischer Bewegungen beschwerten sich über die Ausrichtung der Konferenz. So wurde Oktar Babuna, Vertreter des türkischen Kreationisten Harun Yahya, nicht gestattet, bei der Eröffnungsveranstaltung am Dienstag zu reden. In einer Diskussionsrunde entzog man ihm das Mikrofon, als er Evolutions-Befürworter dazu aufforderte, Beweise für Übergangsformen zwischen Tierarten vorzulegen.


Dienstag, 3. März 2009

Holocaustverharmlosung durch Kirche?

Das Medienecho über die umstrittenen Äußerungen des der Piusbruderschaft angehörigen Holocaustleugners Williamson ist noch nicht verhallt, scheint bereits der nächste Kirchenskandal in Sicht. Urheber diesmal: Der bereits in der Vergangenheit wegen seiner Kritik an den derzeitigen Missständen in der Familienpolitik der Bundesregierung häufig angegriffene Augsburger Bischof Walter Mixa. Am vergangenen Aschermittwoch hatte Mixa während einer CSU-Veranstaltung in Dinkelsbühl einen Vergleich zwischen den durch das Naziregime ermordeten Juden und den nach Expertenschätzung im letzten Jahrzehnt ca. 9 Millionen ermordeten ungeborenen Säuglinge gezogen. "Spiegel Online" zitiert hierbei die "Fränkische Landeszeitung"
"Es hat diesen Holocaust sicher in diesem Umfang mit sechs Millionen Getöteten gegeben. Wir haben diese Zahl durch Abtreibungen aber bereits überschritten." Der Augsburger Bischof habe Abtreibung als Unrecht und zutiefst unmenschlich bezeichnet und die Zahl der ermordeten Juden der geschätzten Zahl von Abtreibungen gegenübergestellt. "Diese neun Millionen fehlen uns", zitiert das Blatt den Bischof. [--> Link]
Nach "Spiegel-Online" hat der Zentralrat der Juden gegen diesen Vergleich massiv protestiert:
Es sei gedankenlos und verwerflich, Holocaust und Abtreibung auf eine Stufe zu stellen, sagte Vizepräsident Dieter Graumann gegenüber dem SPIEGEL: "Man kann doch auch nicht Frauen und Ärzte mit Naziverbrechern gleichstellen." Wenn Bischof Mixa so etwas sage, "dokumentiert das, wie tief der Geist der Piusbrüder selbst bei manchem in der katholischen Kirche vorhanden ist", so Graumann.

Der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, sagte, mit Mixas Aussagen würden Frauen und Ärzte, die sich zu einer Abtreibung entschlossen haben, "mit KZ-Massenmördern gleichgestellt - das ist an Perfidie nicht mehr zu überbieten".

Man kann den Bericht von "Spiegel-Online" betrachten wie man will, Christen-Bashing gehört auch dort inzwischen offenbar zum guten Ton. Dieser momentan recht bedenklichen Stimmung nach kann man es scheinbar niemanden mehr Recht machen, wenn die geäußerte Meinung einen noch so kleinen Bezug auf christliche Grundwerte enthält. In diesem Fall verharmlost die Kirche den Holocaust durch angeblich unzutreffene Vergleiche, oder die Kirche diffamiert die nach deutschem Gesetz momentan nicht belangbaren Täter hinter der Abtreibungsindustrie, und stellt sie in angeblich unzulässiger Weise auf eine Stufe mit den Nazischergen der NS-Zeit. Sieht denn inzwischen wirklich schon der Großteil der westlichen Bevölkerung in einer Abtreibung nur noch eine Beseitigung von unerwünschten Zellhaufen, vergleichbar dem Entfernen eines bösartigen Karzinoms? Wie dekadent ist unsere postmoderne Gesellschaft inzwischen geworden, dass diese Ansicht Wurzeln fassen und beinahe schon militant verteidigt wird?