Freitag, 6. März 2009

Evolutionsstreit trägt eigenartige Früchte

An der durch den Vatikan veranstalteten seit 3. bis noch zum 7. März dieses Jahres andauernden Konferenz „biologische Evolution: Fakten und Theorien“ sollte die Evolutionstheorie im Rückblick auf ihre 150-jährige Geschichte kritisch bewertet werden.

Das dem Kreationismus nahestehende „Discovery Institute“ wirft nun aber dem Vatikan vor, bei der Auswahl der zugelassenen Redner zu sehr vom Hauptsponsor, der dem Humanismus nahestehenden „John Templeton Foundation“ beeinflusst worden zu sein. In der Tat wurden Vertreter des „Intelligent Design“ nicht zugelassen:
"Wir glauben, dass Intelligent Design weder ein wissenschaftlicher Standpunkt, noch ein theologischer oder ein philosophischer ist", sagte Marc Leclerc, Konferenzdirektor und Professor für Philosophie an der Gregorianischen Universität. "Das macht einen Dialog sehr schwierig, vielleicht sogar unmöglich." Leclerc wies den Vorwurf zurück, dass die Entscheidung, das Discovery Institute nicht einzuladen, etwas mit der Förderung durch die Templeton Foundation zu tun gehabt habe. [--> Link (Spiegel-Online)]
An dieser Stelle ist bemerkenswert, dass muslimische Kreationisten an dieser Vatikanveranstaltung anwesend waren. Was diese Begebenheit besonders kurios erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass man die Forderung nach Vorlage wissenschaftlicher Beweise für die Makroevolution durch den muslimischen Kreationisten Oktar Babuna höchst unwissenschaftlich abwürgte:
Auch Vertreter islamischer kreationistischer Bewegungen beschwerten sich über die Ausrichtung der Konferenz. So wurde Oktar Babuna, Vertreter des türkischen Kreationisten Harun Yahya, nicht gestattet, bei der Eröffnungsveranstaltung am Dienstag zu reden. In einer Diskussionsrunde entzog man ihm das Mikrofon, als er Evolutions-Befürworter dazu aufforderte, Beweise für Übergangsformen zwischen Tierarten vorzulegen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen