Orhan Picalar, der Pastor der evangelischen Agape-Gemeinde in der türkischen Großstadt Samsun, sieht sich vermehrt ernsthaften Todesdrohungen ausgesetzt.
Wie er schreibt, habe der Rat der Evangelischen Kirchen in der Türkei ihn telefonisch informiert, dass eine militante Gruppe seine Ermordung plane. Mitte April hatten unbekannte Täter in Samsun zwei Polizisten erschossen. Später hatte sich die Arbeiterpartei Kurdistans PKK zu dem Anschlag bekannt. Wie die Behörden erfuhren, wolle die Gruppe nun auch einen Pfarrer töten, um die Regierung zu destabilisieren. Seit der Ermordung von drei türkischen Christen im osttürkischen Malatya im April 2007 steht Picaklar unter Polizeischutz. Auch sein Leibwächter habe ihm bestätigt, dass er über die Mordpläne informiert worden sei. In dem Schreiben an die EBF erinnert Picaklar daran, dass bereits in der Vergangenheit ein Mordanschlag auf ihn geplant worden war. Der Anschlag war gescheitert. Der Täter, ein junger Mann, sei verhaftet und verurteilt worden.Gemeinde unter Druck
Um die Agape-Gemeinde gab es seit ihrer Gründung im Jahr 2003 immer wieder Auseinandersetzungen. Die Scheiben des Gemeindehauses seien wiederholt eingeworfen und Hinweisschilder beschädigt worden, so Picaklar. Er erhalte Drohungen per E-Mail. Die Gottesdienste zählen etwa 45 Besucher. In der Region Samsun mit seinen rund elf Millionen Einwohnern sei die Agape-Gemeinde die einzige evangelische Gemeinde. Daneben gibt es noch zwei katholische Pfarreien. Die Agape-Gemeinde unterhält lose Kontakte zur EBF, da sie die baptistische Gläubigentaufe praktiziert. Picaklar, ein ehemaliger Muslim, wurde durch die Lektüre eines Johannes-Evangeliums Christ. Die Schrift war ihm zugeschickt worden, nachdem er auf ein entsprechendes Angebot in einer Zeitungsanzeige reagiert hatte.
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