Freitag, 21. August 2009

Christen werden weltweit immer mehr verfolgt

Mit dem wachrüttelnden Titel "Tod den Christen" erschien am 15. August dieses Jahres auf den Online-Seiten des Kopp-Verlags ein Artikel von Michael Grandt, der es auf den Punkt bringt: Das Christentum ist die gegenwärtig meist verfolgte Religion.

Experten der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und vom Institut für Religionsfreiheit schätzen, dass weltweit etwa 75 Prozent der aus religiösen Gründen Verfolgten und 80 Prozent der aus religiösen Gründen Ermordeten Christen sind. Keine andere Religionsgemeinschaft auf der Welt wird also stärker verfolgt.
Im Iran, in Saudi-Arabien oder Sudan wartet auf christliche Missionare und Konvertiten das Beil oder die Steinigung. In vergleichsweise gemäßigten Ländern wie Ägypten oder Algerien wandern zum Christentum übergetretene Ex-Muslime und Missionare in die Psychiatrie oder ins Gefängnis. Und in für islamische Verhältnisse fast liberalen Ländern wie Malaysia muss der Abfall vom Islam vom Gericht genehmigt werden. Doch solch eine Genehmigung hat noch kein Gericht jemals erteilt. Ähnlich steht es in Indonesien. Auch dort tritt weniger der Staat als Christenverfolger hervor, dafür aber ein Teil der islamischen Bevölkerungsmehrheit. In den vergangenen Jahren wurden mehrere tausend Kirchen von Islamisten abgefackelt, und immer wieder brandschatzen und terrorisieren Muslim-Milizen christliche Dörfer – um sich zu bereichern und das Land zu islamisieren. Nebenbei: Nicht nur die Täter, auch die Helfer bedrohter Christen dort sind oft Muslime.

In Staaten, in denen marxistische Diktaturen herrschen, nehmen die Fälle von Diskriminierungen, Folter und Gewalt ebenfalls dramatisch zu. Beispiele hierfür sind die Volksrepublik China, Nordkorea oder das ostafrikanische Eritrea.

Auch in Namen »Buddhas« oder »Krishnas« werden Christen verfolgt: In mehreren indischen Bundesstaaten hat die dort regierende Hindu-Partei BJP für christliche Missionare oder den Abfall vom hinduistischen Glauben Gefängnisstrafen eingeführt; in Indien wurden sogar mehrere evangelikale Prediger von Hindu-Fanatikern gelyncht.

Aus dem buddhistischen Myanmar ist bekannt, dass christliche Kinder zwangsbekehrt, in die Armee gezwungen und als menschliche Minenräumer verwendet wurden. In Sri Lanka drangen mehrfach buddhistische Mönche mit einer gewaltbereiten Meute in Kirchen ein und verprügelten die Gottesdienstbesucher.

Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, forderte in einem gestern auf "Idea-Online" erschienenen Artikel ein Ende dieser skandalösen Zustände:

Huber erinnert daran, dass im Jemen seit neun Wochen eine fünfköpfige Familie aus Deutschland verschwunden ist. Es handelt sich um den christlichen Entwicklungshelfer Johannes Henschel, seine Frau und ihre drei Kinder, die aus der Oberlausitz stammen. Mit ihnen waren drei junge Frauen entführt worden, darunter zwei deutsche Bibelschülerinnen, die ein Praktikum an einem Krankenhaus absolvierten. Sie wurden Mitte Juni ermordet aufgefunden. Auch ein britischer Ingenieur ist noch vermisst. Wie Huber schreibt, müsse man fürchten, dass auch der Familie der christliche Glaube zum Verhängnis wurde: „Ich finde mich nicht damit ab, dass ein christliches Bekenntnis in islamischen Ländern zu einer Gefahr für Leib und Leben wird.“ In Saudi-Arabien sei selbst die private Ausübung der christlichen Religion verboten. In Pakistan würden religiöse Minderheiten strafrechtlich verfolgt. In Ägypten werde der Abfall vom muslimischen Glauben mit der Todesstrafe bedroht.

„Christen ist in der islamischen Welt ein Leben in Freiheit nicht möglich. Die Unterdrückung hat System“, so der Ratsvorsitzende. Mehr als vier Millionen Iraker seien auf der Flucht. Mehr als drei Viertel der Christen im Irak hätten das Land verlassen. Vor gezielter Einschüchterung, Bedrohung und Ermordung seien sie in die Nachbarländer Syrien und Jordanien geflohen. „Man sollte hoffen, dass der Islam selbst der Christenverfolgung Einhalt gebietet“, so Huber. Auch der christliche Glaube vertrage sich nicht mit einer Verfolgung Ungläubiger. Aber es habe lange gedauert, bis das überall eingesehen worden sei.

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